Eine Schnupperlehre ist Gold wert. In wenigen Tagen erlebst du, wie ein Beruf wirklich ist. Nicht die Theorie, nicht die Vorstellung, sondern den echten Alltag. Richtig genutzt, kann eine Schnupperlehre dir Klarheit geben, die Jahre des Grübelns nicht bringen.
Doppelter Nutzen
Die Schnupperlehre ist nicht nur für dich da. Auch der Betrieb schaut, ob du zu ihnen passt. Eine gute Schnupperlehre kann deine Chance auf eine Lehrstelle massiv erhöhen.
Die drei Phasen einer erfolgreichen Schnupperlehre
Eine Schnupperlehre beginnt nicht am ersten Tag und endet nicht am letzten. Der Erfolg hängt davon ab, was du vorher und nachher tust.
Vorher Die Vorbereitung
- Informiere dich über den Beruf: Lies das Berufsbild auf berufsberatung.ch, schau Videos, recherchiere online
- Informiere dich über den Betrieb: Website anschauen, was machen sie genau, wie gross sind sie?
- Bereite Fragen vor: Was möchtest du herausfinden? Was ist dir wichtig?
- Kleider planen: Was ist angemessen? Im Zweifel nachfragen!
- Anfahrt klären: Wie lange brauchst du? Plane Puffer ein
Während Vor Ort
- Sei pünktlich: Lieber 10 Minuten zu früh als eine Minute zu spät
- Sei aufmerksam: Beobachte alles, Menschen, Abläufe, Stimmung
- Stell Fragen: Es gibt keine dummen Fragen. Interesse zeigt Motivation
- Pack mit an: Wenn du etwas tun darfst, mach es engagiert
- Handy weg: Konzentrier dich voll auf das Erlebnis
- Notizen machen: Abends aufschreiben, was du erlebt und gedacht hast
Nachher Die Auswertung
- Reflektieren: Was hat dir gefallen? Was nicht? Wie hast du dich gefühlt?
- Dankeskarte schreiben: Kurz, freundlich, persönlich. Macht einen guten Eindruck
- Mit anderen sprechen: Eltern, Berufsberater, Lehrpersonen. Teile deine Eindrücke
- Entscheidung treffen: Passt der Beruf? Willst du dich bewerben?
Die richtigen Fragen stellen
Fragen zeigen Interesse und helfen dir, den Beruf wirklich zu verstehen. Hier sind Fragen, die du stellen kannst:
Worauf du achten solltest
Neben den offensichtlichen Dingen, wie den Tätigkeiten und Arbeitszeiten, gibt es subtilere Aspekte, die du beobachten solltest:
- Atmosphäre: Wie ist die Stimmung? Freundlich, angespannt, hektisch, ruhig?
- Umgangston: Wie sprechen die Menschen miteinander?
- Lernende: Wirken sie zufrieden? Werden sie gut behandelt?
- Dein Gefühl: Kannst du dir vorstellen, hier zu arbeiten?
- Körperliche Anforderungen: Viel Stehen, Heben, Konzentration?
Wenn es nicht passt
Manchmal merkt man während der Schnupperlehre: Das ist nichts für mich. Das ist kein Scheitern, das ist ein Erfolg! Du hast herausgefunden, was du nicht willst. Das spart dir Jahre im falschen Beruf.
Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn etwas nicht passt, ist es besser, das jetzt zu erkennen als nach drei Jahren Lehre.
Berufswahl systematisch angehen
Die Schnupperlehre ist ein Teil des Berufswahlprozesses. Erfahre, wie du ihn strukturiert angehst.
Zur Berufswahl AnleitungFazit: Mach das Beste draus
Eine Schnupperlehre ist eine einmalige Gelegenheit. Du erlebst in wenigen Tagen, wofür andere Jahre brauchen, um es herauszufinden. Nutze diese Zeit. Sei vorbereitet, sei aufmerksam, sei engagiert.
Und vergiss nicht: Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, ehrlich zu erkunden, ob dieser Weg der richtige für dich ist. Die Schnupperlehre ist ein Werkzeug. Nutze es gut.