Berufswahl: So findest du deinen Weg

Die Berufswahl gehört zu den wichtigsten Entscheidungen im Leben. Und gleichzeitig zu den schwierigsten. Mit 15 oder 16 Jahren sollst du entscheiden, was du die nächsten Jahrzehnte machen willst? Kein Wunder, dass sich viele überfordert fühlen. Aber keine Sorge: Es gibt einen Weg durch dieses Labyrinth.

Druck rausnehmen

Die wenigsten Menschen bleiben ihr ganzes Leben im gleichen Beruf. Weiterbildungen, Quereinstiege und Karrierewechsel sind heute normal. Deine erste Wahl ist wichtig, aber nicht endgültig.

Der Berufswahlprozess in 6 Schritten

Berufswahl ist kein Moment, sondern ein Prozess. Diese sechs Schritte helfen dir, strukturiert vorzugehen und die richtige Entscheidung zu treffen.

1

Dich selbst kennenlernen

Was sind deine Stärken, Interessen und Werte? Was macht dir Freude, was fällt dir leicht? Nimm dir Zeit für ehrliche Selbstreflexion.

2

Berufe erkunden

Welche Berufe gibt es überhaupt? Informiere dich breit, auch über Berufe, die du noch nicht kennst. Die Schweiz hat über 200 Lehrberufe.

3

Auswahl eingrenzen

Welche Berufe passen zu deinem Profil? Vergleiche deine Stärken und Interessen mit den Anforderungen verschiedener Berufe.

4

Praktisch testen

Schnupperlehren, Berufsbesichtigungen, Gespräche mit Berufsleuten. Theorie ist gut, Praxis besser. Erlebe die Berufe hautnah.

5

Entscheiden

Sammle alle Erkenntnisse und triff eine Entscheidung. Nicht die perfekte, sondern eine gute. Perfektion gibt es nicht.

6

Umsetzen

Bewirb dich, bereite dich vor, starte in die Lehre. Der beste Plan nützt nichts ohne Umsetzung.

Deine Stärken erkennen

Stärken sind Fähigkeiten, die dir leicht fallen. Oft sind wir uns ihrer gar nicht bewusst, weil sie für uns selbstverständlich sind. Diese Fragen helfen dir, deine Stärken zu erkennen:

Frag dich selbst:

  • Bei welchen Aufgaben vergesse ich die Zeit?
  • Wofür werde ich oft gelobt?
  • Was fragen mich andere um Rat?
  • Welche Schulfächer liegen mir am meisten?
  • Was kann ich besser als die meisten anderen in meinem Umfeld?

Frag auch andere: Eltern, Lehrpersonen, Freunde. Sie sehen oft Stärken, die du selbst nicht wahrnimmst. Die Berufsberatung bietet zudem Tests an, die deine Stärken systematisch erfassen.

Deine Interessen verstehen

Interessen zeigen, was dich fasziniert und motiviert. Sie sind wichtig für die Berufszufriedenheit, denn wer etwas gerne tut, tut es meist auch gut.

Die meisten Menschen haben Interessen in mehreren Bereichen. Das ist gut, denn viele Berufe kombinieren verschiedene Aspekte.

Zukunftstrends beachten

Bei der Berufswahl solltest du auch die Zukunft im Blick haben. Manche Berufe wachsen, andere schrumpfen. Faktoren, die du beachten solltest:

Gesundheitsberufe, technische Berufe und Berufe mit menschlicher Interaktion haben tendenziell gute Zukunftsaussichten. Aber auch Handwerk bleibt gefragt, denn Roboter können noch keine Heizungen reparieren oder Dächer decken.

Die Schnupperlehre nutzen

Eine Schnupperlehre ist unbezahlbar. In ein bis zwei Wochen erlebst du den Berufsalltag hautnah. Du siehst, was dich erwartet, und die Betriebe sehen, wie du arbeitest.

So nutzt du die Schnupperlehre optimal:

Eltern in der Berufswahl

Als Eltern könnt ihr euer Kind unterstützen, ohne es zu bevormunden. Erfahrt wie.

Tipps für Eltern

Mit Unsicherheit umgehen

Es ist normal, unsicher zu sein. Die wenigsten sind sich zu Beginn der Berufswahl völlig klar. Und auch nach der Entscheidung bleiben manchmal Zweifel. Das gehört dazu.

Was hilft:

Wenn die Unsicherheit blockiert und du nicht weiterkommst, kann professionelle Gesprächstherapie helfen, innere Klarheit zu gewinnen.

Ressourcen nutzen

Du musst die Berufswahl nicht alleine bewältigen. Es gibt viele Ressourcen, die dir helfen:

Fazit: Dein Weg ist einzigartig

Es gibt keinen universellen Weg zur richtigen Berufswahl. Jeder Mensch ist anders, und jeder Weg ist einzigartig. Was für andere funktioniert, muss nicht für dich passen. Und umgekehrt.

Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Lass dich nicht von Erwartungen anderer treiben. Höre auf dein Bauchgefühl, aber vergiss den Kopf nicht. Und vergiss nicht: Die Berufswahl ist erst der Anfang. Der Rest deines beruflichen Lebens schreibst du selbst.