Stress im KV Alltag bewältigen

Deadlines, E-Mail Flut, Multitasking und ständige Erreichbarkeit: Der kaufmännische Beruf kann ganz schön stressig sein. Hier erfährst du, wie du Stress erkennst, vorbeugst und gesund damit umgehst.

Warum ist der KV Alltag oft stressig?

Der kaufmännische Bereich hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Digitalisierung, schnellere Kommunikation und höhere Erwartungen haben den Druck erhöht. Viele KV Lernende und Berufstätige berichten von folgenden Stressfaktoren:

Warnsignale für zu viel Stress

Schlafprobleme oder ständige Müdigkeit
Gereiztheit oder Stimmungsschwankungen
Konzentrationsprobleme
Kopfschmerzen oder Verspannungen
Keine Freude mehr an der Arbeit
Rückzug von Freunden und Familie

Zeitmanagement als Stresskiller

Gutes Zeitmanagement ist im kaufmännischen Bereich Gold wert. Mit den richtigen Methoden behältst du den Überblick und reduzierst das Gefühl, von Aufgaben erschlagen zu werden.

Die Eisenhower Matrix

Teile deine Aufgaben in vier Kategorien ein:

1

Wichtig und dringend

Sofort erledigen. Beispiel: Deadline heute, dringender Kundenanruf.

2

Wichtig, aber nicht dringend

Planen und einplanen. Beispiel: Weiterbildung, langfristige Projekte.

3

Dringend, aber nicht wichtig

Delegieren wenn möglich. Beispiel: Routine E-Mails, unwichtige Meetings.

4

Weder wichtig noch dringend

Streichen oder verschieben. Beispiel: Ablenkungen, zeitfressende Nebensächlichkeiten.

Pomodoro Technik

Arbeite 25 Minuten fokussiert, dann 5 Minuten Pause. Nach vier Durchgängen eine längere Pause. So bleibst du konzentriert und vermeidest Erschöpfung.

E-Mail Zeiten festlegen

Prüfe E-Mails nur zu bestimmten Zeiten (z.B. 9 Uhr, 12 Uhr, 16 Uhr). Schalte Benachrichtigungen aus und widme dich dazwischen konzentriert deinen Aufgaben.

Tages und Wochenplanung

Nimm dir jeden Morgen 5 Minuten, um den Tag zu planen. Am Freitag 10 Minuten für die Wochenvorschau. Schriftlich festhalten erhöht die Verbindlichkeit.

Nein sagen lernen

Du musst nicht jede Zusatzaufgabe annehmen. Kommuniziere freundlich, aber klar, wenn dein Teller voll ist. Priorisiere mit deinen Vorgesetzten gemeinsam.

Entspannungstechniken für zwischendurch

Auch im hektischen Büroalltag gibt es Möglichkeiten, kurz durchzuatmen. Diese Techniken lassen sich diskret am Arbeitsplatz anwenden und helfen, akuten Stress abzubauen.

Die 4 7 8 Atemübung

Diese einfache Atemtechnik beruhigt das Nervensystem in weniger als einer Minute:

  1. Atme durch die Nase ein und zähle dabei bis 4
  2. Halte den Atem an und zähle bis 7
  3. Atme langsam durch den Mund aus und zähle bis 8
  4. Wiederhole den Zyklus 3 bis 4 Mal

Weitere schnelle Entspannungstipps

  • Progressive Muskelentspannung: Spanne einzelne Muskelgruppen für 5 Sekunden an und lass dann los. Gut für Schultern und Nacken.
  • Kurzer Spaziergang: Schon 5 Minuten an der frischen Luft können Wunder wirken.
  • Augenentspannung: Schau alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf etwas, das 20 Meter entfernt ist (20 20 20 Regel).
  • Bewusster Kaffee: Trink deinen Kaffee einmal ganz bewusst, schmecke ihn, spüre die Wärme.
"Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion."
Viktor Frankl, Neurologe und Psychiater

Langfristige Strategien gegen Stress

Neben akuten Massnahmen ist es wichtig, langfristig für deine mentale Gesundheit zu sorgen. Diese Strategien helfen dir, resilienter gegenüber Stress zu werden.

Grenzen setzen zwischen Arbeit und Freizeit

Im Home Office oder mit dem Smartphone in der Tasche verschwimmen die Grenzen schnell. Aber genau diese Grenzen sind wichtig für deine Erholung.

Körperliche Aktivität

Sport und Bewegung sind wissenschaftlich belegte Stresskiller. Sie bauen Stresshormone ab und setzen Endorphine frei. Du musst kein Leistungssportler werden. Schon regelmässige Spaziergänge, Velofahren oder eine Yoga Einheit machen einen Unterschied.

Soziale Kontakte pflegen

Gespräche mit Freunden und Familie helfen, Stress zu verarbeiten. Manchmal reicht es schon, sich auszutauschen und zu merken, dass man mit seinen Problemen nicht allein ist.

Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist

Wenn Stress über längere Zeit anhält und du merkst, dass die üblichen Strategien nicht mehr helfen, ist es ein Zeichen von Stärke, professionelle Unterstützung zu suchen. Das kann ein Gespräch mit der Berufsberatung sein, ein Coaching oder bei anhaltenden Beschwerden auch eine Therapie.

Wenn du merkst, dass Stress dich dauerhaft belastet und klassische Entspannungsmethoden nicht mehr ausreichen, kann professionelle Begleitung helfen. Methoden wie Stressbewältigung durch Hypnose haben sich als wirksam erwiesen, um tiefliegende Stressmuster aufzulösen.

Weitere Anlaufstellen sind:

Stress ist kein Schicksal

Mit den richtigen Strategien kannst du lernen, auch in hektischen Zeiten gelassen zu bleiben. Fang heute an, eine Methode auszuprobieren.

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