KV-Reform einfach erklärt

Die KV Lehre hat sich verändert. Seit 2023 gilt die neue Bildungsverordnung, die das Kaufmännische grundlegend reformiert. Weniger Auswendiglernen, mehr Handlungskompetenz. Weniger starre Fächer, mehr Flexibilität. Aber was bedeutet das konkret? Dieser Artikel erklärt die Reform verständlich.

Warum die Reform?

Die Arbeitswelt verändert sich. Routineaufgaben werden automatisiert, dafür braucht es mehr Problemlösungskompetenz, Kommunikation und digitale Fähigkeiten. Die Reform passt die KV Ausbildung an diese Realität an.

Was sich ändert: Alt vs. Neu

Alte KV Lehre

  • Fächerorientiert (Deutsch, Mathe, Wirtschaft...)
  • Profile E und B
  • Schwerpunkt auf Wissen
  • Standardisierte Branchenausbildung
  • Abschlussprüfung mit Fächernoten

Neue KV Lehre (ab 2023)

  • Handlungskompetenzorientiert
  • Einheitliches Profil mit Optionen
  • Schwerpunkt auf Können
  • Wahlmöglichkeiten je nach Interesse
  • Praxisbezogene Kompetenzprüfung

Die 5 Handlungskompetenzbereiche

Statt einzelner Fächer steht jetzt das Können im Zentrum. Die Ausbildung ist in fünf Handlungskompetenzbereiche gegliedert:

a

Handeln in agilen Arbeits und Organisationsformen

Selbstorganisation, Teamarbeit, Projektarbeit, digitale Zusammenarbeit

b

Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld

Kommunikation, Kundenbeziehungen, Netzwerken, Präsentieren

c

Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozessen

Prozessgestaltung, Ressourcenplanung, Qualitätssicherung

d

Gestalten von Kunden oder Lieferantenbeziehungen

Verkauf, Einkauf, Kundenservice, Reklamationsbearbeitung

e

Einsetzen von Technologien der digitalen Arbeitswelt

Digitale Tools, Datenmanagement, IT Anwendungen

Die 4 Optionen im 3. Lehrjahr

Im dritten Lehrjahr wählen die Lernenden eine von vier Optionen, die sie vertiefen. So können individuelle Stärken und Interessen gefördert werden.

Die Wahl hängt vom Betrieb und den persönlichen Interessen ab. Nicht jeder Betrieb bietet alle Optionen an.

Häufig gestellte Fragen

Ist die neue KV Lehre schwieriger?
Anders, nicht unbedingt schwieriger. Wer gerne praktisch arbeitet und anwendet, profitiert. Wer lieber auswendig lernt, muss sich umstellen.
Was ist mit dem Profil E und B?
Die Profile wurden abgeschafft. Stattdessen gibt es ein einheitliches Profil mit unterschiedlichen Optionen im dritten Jahr.
Braucht es immer noch zwei Fremdsprachen?
Eine Fremdsprache ist Pflicht. Eine zweite kann als Option gewählt werden, ist aber nicht mehr obligatorisch für alle.
Wie wird geprüft?
Die Qualifikationsverfahren sind praxisnäher. Statt reinem Wissen werden Kompetenzen anhand von konkreten Situationen geprüft.
Ist die BM weiterhin möglich?
Ja, die Berufsmaturität kann weiterhin lehrbegleitend oder danach absolviert werden. Sie öffnet den Weg an die Fachhochschule.

Was bedeutet das für dich?

Wenn du gerade vor der Berufswahl stehst oder dich für eine KV Lehre interessierst, sind das gute Nachrichten. Die neue Ausbildung bereitet dich besser auf die moderne Arbeitswelt vor. Du lernst nicht nur Theorie, sondern wendest an. Du bekommst mehr Wahlmöglichkeiten, um deine Stärken zu entwickeln.

Wichtig: Informiere dich beim Lehrbetrieb, welche Optionen angeboten werden. Nicht jeder Betrieb hat alle vier Möglichkeiten.

Die neue KV Lehre im Detail

Erfahre mehr über den Ablauf und die Inhalte der reformierten kaufmännischen Ausbildung.

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Fazit: Reform als Chance

Die KV Reform ist eine Anpassung an die Realität. Kaufleute werden heute anders gefordert als vor 20 Jahren. Weniger Routinearbeit, mehr Problemlösung. Weniger Papier, mehr Bildschirm. Die neue Ausbildung bereitet darauf vor.

Wer eine KV Lehre beginnt, startet in einen Beruf mit Zukunft. Kaufleute werden weiterhin gebraucht, aber sie werden anders arbeiten. Die Reform stellt sicher, dass du darauf vorbereitet bist.