FaGe steht für Fachfrau oder Fachmann Gesundheit. Es ist der meistgewählte Gesundheitsberuf der Schweiz und einer der gefragtesten Berufe überhaupt. Angesichts des dramatischen Fachkräftemangels im Gesundheitswesen bietet dieser Beruf nicht nur Sicherheit, sondern auch hervorragende Perspektiven. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über diesen Beruf wissen musst.
Was macht ein FaGe?
Als Fachfrau oder Fachmann Gesundheit arbeitest du direkt mit Menschen. Du unterstützt Patientinnen und Patienten, Bewohnerinnen und Bewohner oder Klientinnen und Klienten bei der Körperpflege, bei der Mobilisation und bei der Ernährung. Du misst Vitalzeichen, verabreichst Medikamente nach Anweisung und dokumentierst deine Beobachtungen.
Der Beruf ist vielseitig. Du wirst sowohl medizinische als auch pflegerische und soziale Aufgaben übernehmen. Das macht den Alltag abwechslungsreich und herausfordernd zugleich. Kein Tag ist wie der andere, und du hast direkten Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen.
Gut zu wissen
FaGe ist der häufigste Lehrberuf im Gesundheitswesen. Jährlich beginnen über 4000 junge Menschen diese Ausbildung in der Schweiz.
Die Ausbildung im Überblick
Die FaGe Ausbildung dauert drei Jahre und findet dual statt. Das bedeutet, du lernst sowohl im Betrieb als auch an der Berufsfachschule. Etwa 80 Prozent der Zeit verbringst du im Lehrbetrieb, 20 Prozent in der Schule. Detaillierte Informationen zu Anforderungen und Lehrstellen findest du auf berufsberatung.ch.
1. Lehrjahr: Grundlagen
Du lernst die Grundlagen der Pflege, Hygiene und Kommunikation. Erste einfache Aufgaben unter Anleitung.
2. Lehrjahr: Vertiefung
Komplexere Pflegeaufgaben, medizinische Grundlagen und mehr Verantwortung. Einsätze in verschiedenen Abteilungen.
3. Lehrjahr: Selbstständigkeit
Eigenverantwortliche Aufgaben, Spezialisierung und Vorbereitung auf die Abschlussprüfung.
Wo kannst du arbeiten?
Als FaGe stehen dir verschiedene Arbeitsfelder offen. Je nach persönlicher Neigung und Interessen kannst du dich auf unterschiedliche Bereiche spezialisieren.
- Spitäler: Akutpflege, Chirurgie, Innere Medizin, Notfall
- Alters und Pflegeheime: Langzeitpflege, Begleitung im Alter
- Psychiatrische Kliniken: Pflege psychisch erkrankter Menschen
- Spitex: Pflege zu Hause, ambulante Dienste
- Rehabilitationskliniken: Unterstützung bei der Genesung
- Behinderteneinrichtungen: Betreuung von Menschen mit Behinderungen
Was du mitbringen solltest
Nicht jeder ist für den FaGe Beruf geeignet. Die Arbeit ist körperlich und emotional fordernd. Diese Eigenschaften helfen dir:
- Einfühlungsvermögen: Du arbeitest mit Menschen in verletzlichen Situationen
- Belastbarkeit: Der Alltag kann hektisch und emotional sein
- Kommunikationsfähigkeit: Du sprichst mit Patienten, Angehörigen und im Team
- Verantwortungsbewusstsein: Deine Arbeit hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit anderer
- Teamfähigkeit: Du arbeitest nie allein, sondern immer im Team
- Körperliche Fitness: Stehen, Gehen, Heben gehören zum Alltag
Gehalt und Arbeitsbedingungen
Die Gehälter variieren je nach Kanton, Arbeitgeber und Erfahrung. Als Lernende erhältst du bereits einen Lohn.
Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt bei etwa CHF 4'500 bis 5'200 brutto pro Monat. Mit Erfahrung und Weiterbildungen steigt es auf CHF 5'500 bis 6'500. Leitungspositionen und Spezialisierungen können noch höhere Gehälter ermöglichen.
Karrierewege nach dem FaGe
Das FaGe Diplom ist ein Sprungbrett für viele Weiterbildungen. Du musst nicht für immer auf der gleichen Stufe bleiben. OdASanté, die nationale Dachorganisation der Arbeitswelt Gesundheit, bietet einen Überblick über alle Weiterbildungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen.
Höhere Fachschule Pflege (HF)
Dreijährige Weiterbildung zur diplomierten Pflegefachperson. Mehr Verantwortung, mehr Lohn, mehr Perspektiven.
Berufsprüfung (BP)
Spezialisierungen wie Langzeitpflege, Palliative Care oder Gerontologische Pflege.
Fachhochschule (FH)
Mit Berufsmatura: Bachelor in Pflege, Hebamme oder Physiotherapie möglich.
Leitungsfunktionen
Mit Erfahrung und Weiterbildung: Teamleitung, Stationsleitung oder Ausbildungsverantwortung.
Herausforderungen des Berufs
Der FaGe Beruf ist bereichernd, aber auch fordernd. Es ist wichtig, die Schattenseiten zu kennen, um eine informierte Entscheidung zu treffen.
- Schichtarbeit: Frühdienst, Spätdienst, Nachtdienst und Wochenenden gehören dazu
- Emotionale Belastung: Du erlebst Leid, Krankheit und Tod
- Körperliche Belastung: Langes Stehen, Heben und Tragen sind anstrengend
- Zeitdruck: Oft zu viele Aufgaben für zu wenig Personal
Diese Herausforderungen sind real, aber bewältigbar. Viele FaGe lieben ihren Beruf trotzdem, gerade wegen der Sinnhaftigkeit. Wichtig ist, gut auf sich selbst zu achten und Grenzen zu setzen.
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Zum ArtikelZukunftsaussichten
Die Zukunftsaussichten für FaGe könnten kaum besser sein. Die Schweiz steht vor einem massiven Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Bis 2030 fehlen geschätzt 65'000 Pflegekräfte. Dazu kommt die demografische Entwicklung: Die Bevölkerung wird älter und braucht mehr Pflege.
Das bedeutet für dich: Jobsicherheit, gute Verhandlungsposition und vielfältige Möglichkeiten. Du kannst Arbeitsort und Arbeitgeber wählen, nicht umgekehrt. Und diese Situation wird sich in absehbarer Zeit nicht ändern.
Fazit: Ein Beruf mit Sinn und Zukunft
FaGe ist mehr als ein Job. Es ist ein Beruf, in dem du jeden Tag einen Unterschied im Leben von Menschen machst. Die Arbeit ist fordernd, aber auch erfüllend. Die Jobaussichten sind ausgezeichnet, die Weiterbildungsmöglichkeiten vielfältig.
Wenn du Menschen helfen willst, Abwechslung suchst und mit Herausforderungen umgehen kannst, ist FaGe vielleicht der richtige Beruf für dich. Eine Schnupperlehre kann helfen, herauszufinden, ob dieser Weg zu dir passt.